Heute
Warnstreik beim SR
Rund 220 Beschäftigte des Saarländischen Rundfunks haben heute vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Mit dem Ausstand fordern sie die Vorlage eines verbesserten Angebots in der laufenden Tarifrunde. Aufgerufen zu dem Streik haben die beim SR vertretenen Gewerkschaften ver.di, Saarländischer Journalistenverband (SJV), VRFF und Deutsche Orchester-Vereinigung (DOV).Die Forderungen richten sich insbesondere auf eine Anpassung der Gehälter und Honorare im Gleichschritt mit den anderen ARD-Anstalten, auf eine bessere Absicherung langjähriger freier Mitarbeiter, auf die bessere Berücksichtigung von besonderen Arbeitserschwernissen und die Übernahme der Auszubildenden. Hans Reinhard Barth, Vorsitzender des SR-Senderverbands in ver.di, erklärt dazu: „Zum ersten Mal will die SR-Geschäftsleitung die Beschäftigten von der Gehalts- und Honorarentwicklung der ARD abkoppeln. Das empfinden wir als Affront.“ Ulli Wagner, Vorsitzende des SJV, betont: „Selbst Kolleginnen und Kollegen, die jahrzehntelang Gesicht und Stimme des SR waren, sind als freie Mitarbeiter nicht davor geschützt, Jahr für Jahr knapp ein Viertel ihres Einkommens zu verlieren. Der SR muss für seine langjährigen Freien Verantwortung übernehmen.“ Veit Stolzenberger weist auf die Zusammenarbeit in der Deutschen Radio-Philharmonie hin: „Musiker-Kolleginnen und -Kollegen, die beim SWR angestellt wird, haben ohnehin schon eine deutlich bessere Altersversorgung. Nun sollen wir SR-Kollegen auch noch bei der Gehaltsentwicklung abgehängt werden. Das ist nicht hinnehmbar.“ Peter Henschel, Vorsitzender der VRFF im SR: „Wer gute Nachwuchskräfte gewinnen will, muss den jungen Leuten nicht nur eine gute Ausbildung bieten, sondern auch Perspektiven für die Zukunft. Hier hat der SR Nachholbedarf.“Zum Streik aufgerufen waren die Festangestellten, Auszubildenden, Volontäre und 12a-Mitarbeiter im Fernsehen, in den Programmgruppen Telemedien und Newsroom sowie im Bereich Technik.Die Tarifverhandlungen beim SR waren im September einseitig von der Geschäftsleitung abgebrochen worden. Erst nach Protesten war eine neue Verhandlungsrunde für Mittwoch, den 25. Oktober, vereinbart worden. Zurzeit ist noch offen, ob die Protestaktionen bis dahin fortgeführt werden.ViSdP: Ulli Wagner