Jörg Gehlen verstorben
Roman Bonnaire erinnert an den Freund, Kollegen und Weggefährten
Er war vor der Kamera genauso zuhause wie auf dem Fußballplatz und hier wie da war er engagiert und begeistert in dem, was er tat: Jörg Gehlen. Am Mittwoch ist unser langjähriges Mitglied im Alter von 69 Jahren gestorben.
Roman Bonnaire erinnert an den Freund, Kollegen und Weggefährten
Wer Jörg Gehlens Charakterzüge kennenlernen wollte, musste ihm beim Fußballspielen zusehen. Ausdauernd, immer in Bewegung, hoher Einsatz, ein echter Kämpfer für seine Mannschaft. Er hat sich selbst nie geschont.
Das galt auch für uns Kolleginnen und Kollegen. Bis zur letzten Minute hat er noch am Programm gefeilt, nochmal etwas Neues versucht, nochmal umgestellt. Und dabei ging es ihm immer nur darum, eine möglichst gute Sendung abzuliefern. Feierabend war erst, wenn die Sendung stand. Seine liebe Frau Pia dürfte oft genug mit dem Abendessen gewartet haben.
In den letzten Tagen kamen viele vorbei, die noch aktiv mit ihm zusammengearbeitet haben. Alle konnten etwas erzählen, wie er sie versucht hat zu motivieren, wie er auch in unbequemen Situationen hinter ihnen gestanden hat.
Von Werner Zimmer hat er viel mitgenommen, die beiden schätzten und mochten sich sehr. Gut, dass sie beim Fußball in der Regel in der gleichen Mannschaft spielten.
Jörg hatte viele Vorlieben. Neben dem Sport (er war dreimal für die ARD im Olympiateam) war er einer der ersten, die das Max Ophüls Festival prominent im Programm platzierten. Und schon früh analysierte und kommentierte er die Landespolitik. Da konnte er wieder "wühlen", immer auf der Suche nach einer Neuigkeit. Über viele Jahre präsentierte er den "aktuellen bericht" und die Leitung des Programmbereichs Landesprogramm war für ihn eine Berufung.
Leider spielte sein Körper schon relativ früh nicht mehr recht mit und so musste er sich schon mit 60 Jahren in den Vorruhestand verabschieden. Ein interessierter Beobachter aber blieb er weiterhin und ja, er hat auch mir immer noch Tipps gegeben und die waren gut.
Die überwältigende Resonanz, die sein Tod nicht nur auf dem Halberg ausgelöst hat, zeigt deutlich, wie angesehen und geschätzt Jörg war.
Wir trauern mit seiner Frau Pia und seinem Sohn Enzo nicht nur um einen Kollegen, sondern für viele auch um einen guten Freund.